Und wie geht es jetzt weiter?
Diese Frage stellen sich Hinterbliebene und Betroffene oft nach einem schweren traumatischen Ereignis. Was passiert, wenn Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei weg sind? Viele Menschen fallen dann in ein tiefes dunkles Loch, das keinen Boden zu haben scheint. Rationales Denken ist dann oft nicht mehr möglich, die Bilder kommen immer wieder vor Augen und lassen einen ruhigen Schlaf nicht mehr zu.
Genau hier, kommt ein Kriseninterventionsteam (KIT) zum Einsatz.
Einsatzbereiche gibt es zahlreiche:
- Todesfälle,
- Überbringen einer Todesnachricht,
- schwere Verkehrsunfälle,
- Schienenunfälle,
- Gewalttaten,
- Vergewaltigungen,
- Anschläge,
- Amokläufe,
- Geiselnahmen,
- Katastrophen aller Art,
die Liste ist lang. Die KIT Helfer kommen dann, wenn alle anderen Rettungskräfte gehen und bringen das mit, was in unserer heutigen Gesellschaft so kostbar geworden ist: Zeit!
Ein normaler KIT Einsatz dauert meist zwischen 2 und 4 Stunden. In dieser Zeit schenken die ehrenamtlichen Helfer den Betroffenen ein offenes Ohr, informieren darüber, was jetzt formal zu tun und erlaubt ist (zb Bestatter, Beerdigung, Ämter) und erklären, was psychisch noch zu erwarten ist und wo es Hilfe gibt.
Gerade der letzte Punkt ist besonders wichtig, da nach schlimmen Erlebnissen körperliche und seelische Reaktionen auftreten können, die man nicht erwartet und dann vielleicht mit ihnen nicht umgehen kann. So kann zum Beispiel einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) vorgebeugt, beziehungsweise dafür gesorgt werden, dass die Zeichen erkannt und professionelle Hilfen in Anspruch genommen werden.
Dazu haben die KIT Teams auch engen Kontakt zu Unterstützungseinrichtungen des Landkreises und Umlandes, der Kirchen und sozialen Organisationen.
Wichtig: Alarmierung erfolgt nur über die Rettungsleitstelle.
Benötigen Sie Hilfe, rufen sie den Notruf 112.